Mit Typ-1-Diabetes Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff machen

Bild vom Kreuzfahrtschiff MSC FantasiaHeute möchte ich ein wenig über meine Erlebnisse von meinem letzten Urlaub im östlichen Mittelmeer auf dem Kreuzfahrtschiff MSC Fantasia aus der Sicht eines Typ-1-Diabetikers berichten. Natürlich werde ich im Besonderen auf die Punkte eingehen, die mir als Typ-1-Diabetiker besonders wichtig sind. Das sind neben dem reinen Urlaubsaspekt, also dem der Erholung und dem Kennenlernen von Menschen und anderen Ländern, das Essen und die Getränke. Meine Frau sagt immer, wenn die Verpflegung gut, oder besser praktisch, für mich ist, dann ist der Urlaub schon fast gerettet. Sie hat damit sicher nicht ganz unrecht, denn ich versuche auch im Urlaub, meine Blutzuckerwerte einigermaßen im Griff zu haben. Klar gibt es mehr Ausrutscher nach oben als nach unten im Vergleich zum Alltag, ist ja schließlich auch Urlaub, aber die Anzahl an Ausrutschern versuche ich auch auf Reisen immer möglichst gering zu halten. Wenn es mal nicht klappt, geht die Welt aber auch nicht unter. 🙂 Und gerade bei Landausflügen habe ich lieber einen 150er Blutzuckerwert, als dass ich zu knapp an der Grenze zur Unterzuckerung kratze.

Um das mit den wenigen Ausrutschern bei den Werten zu erreichen, ist es natürlich sehr hilfreich, wenn der gebuchte Urlaubsort einem da etwas unter die Arme greift. Ob das so war und ob es mir auch diesmal gelungen ist, meine Blutzuckerwerte einigermaßen im Zaum zu halten, könnt ihr nachfolgend erfahren.

Wer sich auch für meine etwas ausführlichere Reisereportage von dieser Kreuzfahrt jenseits des nervigen Diabetes interessiert, findet hier meine gesammelten Eindrücke von meiner Kreuzfahrt im östlichen Mittelmeer zu Weihnachten.

Meine Urlaubsvorbereitungen

Wie immer habe ich alles in doppelter Ausführung dabei. Also 4 Pens, zwei mit Einer-Schritten und zwei mit Zweier-Schritten für mein Lantus, inklusive 25 Ersatznadeln. Von jedem Insulin (Rapid und Lantus) jeweils 3 Patronen. Dann mein Blutzuckermessgerät Bayer Contour next USB zum einen und zum anderen als Ersatzgerät das normale Contour next inklusive massenhaft Teststreifen (ca. 300 Stück). Und natürlich Traubenzucker, Gummibärchen und kleine normal gezuckerte Kakao-Getränke-Päckchen für den Fall einer heftigeren Unterzuckerung.

Leider stand mir zum Zeitpunkt der Reise noch nicht das FreeStyle Libre als Messsystem zur Verfügung. Gerade auf den Ausflügen wäre das eine deutliche Erleichterung gewesen, meinen Blutzucker mal schnell mit einem Scan innerhalb einer Sekunde unblutig zu messen. Aber auf der nächsten Kreuzfahrt ist das Gerät auf jeden Fall mit dabei 🙂

Anmerkung zum Bayer Contour next USB Messgerät
In meinem kurzen Praxistest hatte ich ja schon gemutmaßt, dass das recht dunkle Display sich unter freiem Himmel nicht so gut ablesen lässt. Diese Vermutung hat sich jetzt in unserem Urlaub, wo wir viele schöne Sonnentage hatten, leider bestätigt. Unter freiem Himmel im Sonnenschein ist es praktisch nicht mehr ablesbar und man ist gezwungen, für etwas Schatten zu sorgen. 🙁

Busanreise zum Hafen von Genua

Bisher kannte ich die Busanreisen nur als Fahrten, die über Nacht erfolgten und auf denen die langweilige Fahrtzeit mit recht viel Schlafen überbrückt werden konnte. Bei MSC-Kreuzfahrten wird das aktuell etwas anders gemacht. Hier wird früh morgens gegen 7:00 Uhr, in unserem Fall in Frankfurt, losgefahren. Dann erfolgt aber keine direkte Durchfahrt zum Hafen in Genua, sondern der Transfer ist mit einer Übernachtung in der Schweiz oder Italien verbunden. Die Pausen zum Beine-Vertreten alle 3 bis 4 Stunden passten gut zu meinem Spritz-Ess-Mess-Abstand und sorgten für gute stabile Werte im Bereich von 130 mg/dl.

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Im Übernachtungshotel gab es allerdings nur einen Teller Nudeln mit einer Tomatensoße. Um 8 Uhr abends einen Teller mit unmenschlich vielen Kohlenhydraten, das passt so gar nicht in mein Low-Carb-Konzept für mein Abendessen. Dazu kam, dass ich auch recht müde war und nicht noch stundenlang meine Werte korrigieren wollte. Da das Hotel nichts anderes anbot (kein Scherz!), blieb mir nur eines übrig, raus aus dem Hotel und rein in den Supermarkt um die Ecke. Notgedrungen gab es an diesem Abend ein gut berechenbares Vollkornbrötchen mit Käse drauf und ein paar Wiener-Würstchen. Damit war mein Magen gefüllt, waren meine Nerven beruhigt und ich konnte einen Blutzuckerwert außer Rand und Band verhindern.

Um 7:30 Uhr am nächsten Morgen ging es dann weiter in Richtung Abfahrtshafen Genua. Den Hafen haben wir so gegen 12 Uhr erreicht. Zusammengerechnet sind das von der Abfahrt in Frankfurt bis zur Ankunft im Hafen in Genua rund 29 Stunden Transferzeit inkl. der Zwischenübernachtung in Italien. Ein direkter Bustransfer dauert in der Regel nur 12-14 Stunden. Und wegen der für mich unpraktischen Abendessenssituation im Hotel bedeutete diese Art der Anreise zusätzlichen Stress. Leider erfährt man erst während der Fahrt, in welches Hotel es geht, sodass man nicht vorab prüfen kann, welches Abendessen angeboten wird und ob es eventuell Alternativen wie ein Restaurant in der Nähe des Hotels gibt.

Check-in für das Kreuzfahrtschiff MSC Fantasia

Der Check-in in Genua verlief absolut reibungslos und sehr zügig, sodass wir schon 30 Minuten nach Verlassen des Busses auf dem Schiff waren. Auch sehr erfreulich ist, dass man inzwischen nicht mehr als Verdächtiger erster Klasse angesehen wird, wenn die Pens beim Durchleuchten der Gepäckstücke sichtbar werden. Es gab auch keine seltsamen Nachfragen wegen der vielen Döschen mit Messstreifen oder der Insulin-Patronen. Vor einigen Jahren habe ich das auch schon anders erlebt. Aber schön, wenn man sich diese Diskussionen inzwischen ersparen kann. 🙂 Nur bei der Sicherheitskontrolle in Haifa nahm eine junge Mitarbeiterin von der Hafen-Security meinen Insulin-Pen etwas auseinander. Aber nach einer kurzen Erklärung von mir, händigte die Dame mir den Pen wieder aus und ich durfte meines Weges gehen.

Essen auf dem Kreuzfahrtschiff MSC Fantasia

Da ich mich im Vorfeld schon über das Schiff etwas informiert hatte, führte mich der erste Weg nach dem Check-in gleich mal in Richtung Buffet-Restaurant. Auch deshalb, weil ich im Internet einige positive Meinungen darüber gelesen hatte. Die Besonderheit ist, dass dieses Restaurant sehr lange geöffnet hat und eine sehr große Auswahl an Speisen anbietet. Für mich als Diabetiker ist ein Buffet-Restaurant natürlich ein Traum, besonders wenn es so lange geöffnet hat, dass man dort auch zu Abend essen kann, nicht endlos lange warten muss und nur das auf dem Teller hat, was man möchte bzw. einigermaßen BE-technisch abschätzen kann. Einfach genial. Auf anderen Schiffen, auf denen ich bisher unterwegs war, gab es abends meist nur 2 Tischzeiten und zum Teil nicht enden wollende Wartezeiten, bis dann endlich das Essen vor mir auf dem Tisch stand. Oder der Blutzuckerwert klebt unter der Decke, ist also jenseits der 200er Marke, dann heißt es entweder Pech gehabt, wenn die Essenszeit dran ist, oder einen noch höheren Blutzuckerwert riskieren und mit viel Insulin korrigieren. Das ist aber beides nicht besonders prickelnd für mich.

Und die Berichte, die ich vorab gelesen hatte, haben nicht übertrieben. Besonders die coole Salat-Bar fand ich sehr genial. Wenn die Werte mal etwas höher waren und der Magen aber eigentlich Hunger signalisierte, dann konnte ich mit einem selbst zusammengestellten Salat den ersten Hunger stillen, ohne den ohnehin schon erhöhten Blutzucker noch weiter durch die Decke schießen zu lassen.

Obst-Bar auf dem Kreuzfahrtschiff MSC FantasiaSalat-Bar auf dem Kreuzfahrtschiff MSC FantasiaVollkornbrot auf dem Kreuzfahrtschiff MSC FantasiaSünde-Bar auf dem Kreuzfahrtschiff MSC FantasiaWas auch nicht schlecht ist, im normalen À-la-carte-Restaurant – wenn man dies doch nutzen möchte – gab es immer 4-5 Gerichte, für die auch die Nährwerte in der Speisekarte mit angeben waren. Das erleichtert einem deutlich das Berechnen der Insulinmenge. Und zusätzlich gab es pro Abend einen Nachtisch, welcher ohne zusätzlichen Zucker zubereitet wurde.

Ach ja, beim Frühstück findet man nicht nur richtiges Mehrkornbrot, sondern es gibt sogar kleine Light-Marmeladen in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Und wer gerne Joghurt ohne Zucker, also die Natur-Version, isst, findet auch das am Frühstücks-Buffet. Und an der stets gut gefüllten Obst-Station gibt es frische Vitamine am Stück oder schon mundegerecht zerteilt. So etwas erfreut mein Diabetiker-Herz. 🙂

Nur an den Eisstationen mit den vielen tollen Geschmacksrichtungen gab es leider keine Nährwertangaben. Und eine Eis-Sorte, die explizit ohne zusätzlichen Zucker hergestellt wird, sucht man auch vergebens. 🙁 Gut, man kann halt nicht alles haben.

Getränke auf dem Kreuzfahrtschiff MSC Fantasia

Bei den Getränken, wie zum Beispiel den Soft-Drinks, gibt es leider nur Cola light. Andere Softgetränke als Light-Version konnte ich keine finden. Zu Hause trinke ich zwischendurch auch schon mal ganz gerne eine Fanta oder einen Multivitamin-Saft als Light-Version, denn immer nur Wasser, Tee und Kaffee ist mir auf die Dauer auch zu langweilig. Aber wie gesagt, Fehlanzeige. Ansonsten gibt es reichlich unterschiedliche Tee-Sorten, und wer seinen Tee oder Kaffee eher süß mag, findet auch Süßstoff (aber kein Stevia) an jeder Kaffee- und Tee-Station. Blöd fand ich nur, dass es keinen koffeinfreien Kaffee an den Stationen gab. 🙁 Diesen bekam ich interessanterweise nur beim Frühstück in der Kabine oder auf gezielte Nachfrage an den Kaffee-Stationen in Form eines löslichen Kaffees aus der Tüte!?

Sportliches zum Abbau der Blutzuckerwerte

Sportmuffel überspringen diesen Absatz einfach. 😉 Nein, im Ernst, wer seinen zu hohen Blutzucker mit Bewegung etwas abbauen möchte, findet dafür einige Möglichkeiten. Zum Beispiel gibt es einen recht großen Fitness-Bereich, wo man neben den Blutzuckerwerten natürlich auch seine zusätzlich angefutterten Kilos bekämpfen kann. Dafür stehen reichlich Laufbänder, Cross-Trainer, Gewichtsmaschinen und Hanteln bereit. Wer möchte, kann das gegen Aufpreis auch mit einem Personal Trainer unter Anleitung machen. Wer lieber schwimmt, findet an Bord insgesamt 3 Pools, die dafür bestens geeignet sind. Alternativ dreht man einfach einige Runden an Deck des Schiffes an der frischen Meeresluft, das sorgt auch für einen sinkenden Blutzuckerspiegel. Und wem das alles nicht reicht, der besucht jeden Tag noch den kostenlosen Tanzkurs. Zum Leidwesen meiner Frau habe ich letzteres aber nie ausprobiert.

Erholungsfaktor an Bord der MSC Fantasia

Im direkten Vergleich mit Schiffen wie der Costa Pacifica oder der Serena, fällt der Spa-Bereich auf der MSC Fantasia leider etwas dürftig aus. Während auf den oben genannten Schiffen von Costa der Spa-Bereich rund 6.000 Quadratmeter groß ist, muss man sich an Bord der MSC Fantasia mit maximal 2.000 Quadratmetern zufriedengeben. Ich finde, für so ein großes Schiff mit so vielen Passagieren ist das deutlich zu wenig, was man gerade an See-Tagen gemerkt hat.

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Fazit

Aus meiner Sicht ist es immer sehr ratsam, vor dem Buchen einer Kreuzfahrt zu prüfen, wie das mit dem Essen an Bord geregelt ist. Natürlich bekommt man auf den meisten Kreuzfahrtschiffen den ganzen Tag über irgendetwas zu essen, aber für mich als Typ-1-Diabetiker ist halt irgendetwas manchmal das falsche Essen. Wie schon gesagt, im Urlaub bin auch ich nicht so penibel mit meinen Blutzuckerwerten. Und dennoch möchte ich meinen mühselig über Monate erreichten HbA1c auch nicht mutwillig zerstören, nur weil ich mich jeden Tag allen essbaren Sünden hingebe, die auf einem Kreuzfahrtschiff in Hülle und Fülle angeboten werden. Aber ab und an darf es natürlich auch bei mir eine zuckersüße Sünde geben, auch wenn das in der Regel einen Blutzuckerwert um die 200 mg/dl bedeutet.

Und wer mich jetzt fragt, welche der beiden Anbieter (Costa oder MSC) für mich die praktischere Verpflegung geboten hat, so kann ich für mich sagen, dass MSC wegen dem Buffet-Restaurant auch zum Abendessen die Nase klar vorne hat. Bei den Light-Getränken haben beide noch etwas Nachholbedarf, da es bisher nur Cola light gibt. Allerdings punktet Costa mit dem an jeder Kaffee-Station verfügbaren und gebrühten koffeinfreien Kaffee und dem für mich persönlich praktischeren direkten Bus-Transfer ohne Übernachtung zum Abfahrtshafen.

Welche Erfahrungen als Diabetiker habt ihr auf anderen Schiffen gesammelt?

Sinnvolle und sinnlose Diäten in einem praktischen Überblick

Verschiedene Diäten im VergleichGastbeitrag von Aida Alamou

Problemzone: Unser Körper

Wer mit Übergewicht zu kämpfen hat, der hat mitunter schon einige Diäten ausprobiert, um die überschüssigen Pfunde wieder loszuwerden. Doch leider gibt es sinnvolle und weniger sinnvolle Diäten und sogar solche, die der Gesundheit des Übergewichtigen nachhaltig schaden können. Gerade im Frühjahr überschlagen sich die Zeitungen und Magazine mit den tollsten Abnehmtipps. Da werden dann auch schon mal gerne irgendwelche Stars abgelichtet, die eigentlich nie wirklich ein Gewichtsproblem hatten. Aber Hauptsache die Diät wirkt seriös. Nicht selten gibt es dann einen Wettstreit unter den Zeitungen, mit welcher Diät man in welchem Zeitraum die meisten Pfunde loswird. Aber es geht halt nicht nur um das schnelle Abbauen der Pfunde, sondern vor allen Dingen darum, das erreichte Gewicht langfristig oder besser für immer zu halten.

Diät zum schnellen und langfristigen Abnehmen

Eine sehr beliebte Diät, die, wenn sie richtig durchgeführt wird, auch schonend für den Körper ist, ist die Eiweißdrink-Diät. Bei dieser Diät ersetzt man eine oder mehrere Mahlzeiten pro Tag durch einen Eiweißshake. Das hat den Vorteil, dass man bei dieser Mahlzeit nur Eiweiße und keine Kohlenhydrate zu sich nimmt, was bei vielen Menschen zu einer leichteren Gewichtsabnahme führt. Darüber hinaus spart man bei dieser Mahlzeit generell Kalorien gegenüber einer normalen Mahlzeit ein, sodass es leichter wird, die Kalorienaufnahme unter den körperlichen Tagesumsatz zu bringen. Durch die Zufuhr von hochwertigem Eiweiß wird zudem ein Problem von vielen Diäten umgangen: der Abbau von Muskelmasse während der Diät. Das macht die Eiweißdiät zu einer guten Abnehmmethode vor allem für Sportler und Menschen, die sich oft körperlich betätigen. Eine Diät mit hochwertigem Eiweiß funktioniert auch deshalb sehr gut, weil das Eiweiß für ein gutes Sättigungsgefühl sorgt und so in der Regel die Nahrungsaufnahme automatisch reduziert wird.

Die total verrückte Diät

Eine Diät, die nicht zu empfehlen ist, nennt sich Bandwurm Diät. Der Name ist hierbei Programm. Die Abnehmenden infizieren sich selbst absichtlich mit einem Bandwurm, der dem Körper die Nährstoffe im Verdauungstrakt entzieht. Dies ist jedoch sehr gefährlich, da es sich bei Bandwürmern um Parasiten handelt, die den Körper schwächen und ihre Larven in allen Organen verteilen können. Dort können sie unentdeckt jahrelang schlummern und die Organe zerstören. Im schlimmsten Fall kann das den Tod des Wirts, also in diesem Fall des Diätwilligen, bedeuten. Von dieser „Diät“ ist also dringend abzuraten.

Aber das sind nur zwei Beispiele von unzähligen Diät-Varianten, die es auf dieser Welt gibt. Mit diesem kostenlosen Ratgeber, der freundlicherweise von der Internetseite www.trendfit.net also E-Book zur Verfügung gestellt wird, kann man sich über viele weitere Diäten informieren.

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Fazit

Egal für welche Diät man sich am Ende entscheidet, jeder der eine Diät startet, sollte immer vorher den Rat seines Hausarztes einholen. Und eine Diät sollte immer nur als ein Weg zu einer kurzfristigen Gewichtsreduzierung angesehen werden. Auf Dauer ersetzt keine Diät der Welt eine gesunde und ausgewogene Ernährung! Langfristig kommt also niemand umhin, seine Ess- und Lebensgewohnheit zu ändern, wenn ein langfristiger Erfolg angestrebt wird. Dazu gehört auch, dass man sich einfach mehr bewegt. Am Ende des Tages kommt es immer auf die Bilanz zwischen Bewegungsenergie und Nahrungsenergie an. Wenn die ausgeglichen ist, dann klappt es auch mit einem langfristig gesunden Gewicht. Und etwas mehr an Bewegung ist nicht nur beim Thema Diät sehr hilfreich, sondern ist nachweislich für den gesamten Körper gesundheitsfördernd.

Mit welcher Diät hast Du Dein Ziel erreicht?

Praktische Zwischenmahlzeit für Diabetiker: Selbstgemachte Low-Carb-Waffeln

Zu Weihnachten beginnt für viele Diabetiker eine der härtesten Zeiten im ganzen Jahr. Denn gerade zur Weihnachtszeit steigt einem quasi an jeder Ecke der Duft von Gebackenem und Süßem in die Nase. Zum Glück lässt der Duft alleine noch nicht den Blutzucker ansteigen. Wer sich aber als Diabetiker dem Genuss auch nur kurz hingibt, bereut es meist schon bei der nächsten Blutzuckermessung. Kein Wunder, denn ein Blick in die Zutatenliste von vielen beliebten Weihnachtsgebäcken zeigt viele Zutaten, die für sich alleine genommen schon für einen schnellen und deutlichen Blutzuckeranstieg sorgen. Und die Kombination dieser Zutaten in ein Produkt macht die Sache für einen Diabetiker natürlich nicht besser. Um den deutlichen Blutzuckeranstieg etwas abzumildern, tausche ich bei vielen Backrezepten die bösen Zutaten gegen bessere aus. Besser in dem Sinn, das der Blutzucker langsamer und insgesamt nicht zu hoch ansteigt.

Für Diabetiker geeignete Low-Carb-Waffeln im Eigenbau

Low-Carb bedeutet, dass ein Lebensmittel möglichst wenige Zutaten enthält, die den Blutzuckerspiegel sehr stark ansteigen lassen. Zutaten, die das grundsätzlich machen, sind zum Beispiel weißes Mehl oder der übliche Haushaltszucker.

Dass man aber auch ohne diese beiden Zutaten backen kann, möchte ich Euch anhand meiner Low-Carb-Waffeln zeigen. Die Idee dafür ist deshalb entstanden, weil ich für Zwischendurch oder nach dem Sport gerne etwas essen möchte, was zwar schon etwas Energie liefert aber halt den Blutzucker nicht komplett durch die Decke schießen lässt. Zudem ist es für mich sehr wichtig, dass meine Zwischenmahlzeit einen möglichst hohen Sättigungsfaktor besitzt. Und da ich sehr gerne Waffeln esse, habe ich dieses klassische Rezept einfach etwas an meine Bedürfnisse angepasst.

Dazu habe ich zum Beispiel das böse weiße Mehl durch gemahlene Haferflocken ersetzt. Das Haferflockenmehl erhalte ich, indem ich einfach die normalen Haferflocken in meinem Mixer pulverisiere.

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Jetzt liebe ich ja Nüsse in fast allen Varianten, und was passt besser zu Weihnachten als Nüsse 🙂 Also habe ich dem Teig auch noch eine Handvoll gemahlene Haselnüsse und Mandeln beigemischt. Nüsse haben zwar viele Kalorien, aber sie sind einfach supergesund, zumindest wenn man keine Allergie dagegen hat. In vielen wissenschaftlichen Studien über Nüsse wurde inzwischen belegt, dass eine Handvoll Nüsse pro Tag einen positiven Effekt auf die eigene Gesundheit hat. Sie liefern nicht nur einige Vitamine, Nähr- und Mineralstoffe, nein sie können sogar den Cholesterinspiegel bis zu 5 % senken. Wer mehr zum positiven Effekt von Nüssen wissen möchte, findet hier eine gute Informationsquelle.

Also legen wir mal los.

Hier meine Zutatenliste für die Low-Carb-Waffeln

  • 40 g fein gemahlene Haferflocken
  • 15 g fein gemahlene Haselnüsse
  • 15 g fein gemahlene Mandeln
  • 10 g Eiweißpulver (mein Lieblingsgeschmack Cocos)
  • 5 g Butter
  • 100 ml Milch 3,5 % Fett
  • 1 ganzes Ei ( Größe L )
  • Einen Teelöffel Backpulver

Diese Zutaten alle in einer Schüssel gut vermischen, sodass ein zähflüssiger Brei entsteht. Die Menge an Teig reicht bei meinem Waffeleisen für rund 2 Waffeln. Je nachdem, welches Waffeleisen man einsetzt, braucht man eventuell etwas mehr oder weniger an Zutaten.

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Dann den Teig in das eingefettete und vorgeheizte Waffeleisen geben und je nach Waffeleisen ca. 3-5 Minuten durchbacken. Wenn man keine Belgischen Waffeln, sondern eher die flachen Variante von Waffeln macht, kann die Backzeit auch etwas weniger lang sein.

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Wenn alles so funktioniert hat, wie gewünscht, dann hat man am Ende 2-3 Waffeln gebacken, die wenige Kohlenhydrate haben, aber wegen der hochwertigen Zutaten einen hohen Sättigungsgrad mitbringen und den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen lassen. Gerade für Heißhunger-Attacken ist so eine Waffel sehr praktisch und stillt für längere Zeit den Appetit.

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Meine Zutatenliste ist natürlich nicht in Stein gemeißelt und darf dem eigenen Geschmack gerne angepasst werden. Wer also lieber Waffeln mit Vanillegeschmack haben möchte oder Waffeln, die nur nach Nüssen schmecken, tauscht einfach das Eiweißpulver nach eigenem Geschmack aus. Oder man taucht ein Ende der Waffel in etwas flüssige dunkle Schokolade. Und wer es lieber etwas süßer haben möchte, fügt dem Rezept eine kleine Prise Stevia-Süßstoff hinzu.

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Da mir kein Labor zur Verfügung stand, hier eine zusammengerechnete Nährwerttabelle auf Basis der Angaben der einzelnen Hersteller:

Pro Waffel (auf Basis meiner Mengenangabe)
Brennwert: ca. 300 kcal / 1255 kJ
Kohlenhydrate: ca. 16 g
Eiweiß: ca. 14 g
Fett: ca. 16 g
Ballaststoffe: ca. 5 g
BE: ca. 1,3

Alle Angaben ohne Gewähr, da ohne Labor!

Jetzt werden einige unter Euch zusammenzucken und sagen, na ja mit 300 kcal ist eine Waffel aber kein Leichtgewicht. Ja, das ist wohl war, aber das liegt zum größten Teil an den gesunden Nüssen und Mandeln und lässt sich nicht ganz vermeiden. Bei meiner Mischung liegt der Focus ganz klar auf Low-Carb, also einem möglichst geringen Blutzuckeranstieg und einem guten Sättigungsgrad.

Fazit

Nicht nur zur Weihnachtszeit kann man mit geschicktem Austauschen von Zutaten einige Backrezepte für Diabetiker hinsichtlich der nervigen Blutzuckeranstiege positiv beinflussen. Aber so lecker gebackene Waffeln auch sind, sie ersetzen niemals eine ausgewogene Ernährung und sollten immer nur als Zwischenmahlzeit und nicht als Hauptmahlzeit genutzt werden!

Wie sieht Deine Strategie zur Weihnachtszeit aus?

Das Blutzuckermessgerät Bayer Contour next USB im direkten Vergleich mit dem beurer GL50

Diabetes Blutzuckermessgerät beurer-GL50 und Bayer Contour next USB nebeneinanderHeute möchte ich Euch zwei kompakte Blutzuckermessgeräte mit eingebautem Diabetes Tagebuch etwas näher vorstellen. Auf der einen Seite haben wir das Messgerät Contour next USB von der Firma Bayer. Auf der anderen Seite haben wir das GL50 aus dem Hause beurer medical. Beide Blutzuckermessgeräte kommen in einer sehr kompakten länglichen Bauform daher und können direkt über einen USB-Anschluss mit einem PC verbunden werden. Sobald eine PC-Verbindung besteht, kann die integrierte Tagebuch-Software genutzt werden. Dazu aber später mehr.

Beginnen möchte ich den Vergleich mit dem ersten Eindruck den man erhält, wenn man die beiden Messgeräte aus der Verpackung befreit. Auch wenn das jetzt sicherlich nicht das wichtigste Kriterium für die Nutzung eines Blutzuckermessgerätes ist, so kann man es aber auch nicht ignorieren.

Äußere Werte

Bayer Contour next USB
Diabetes Blutzuckermessgerät Bayer Contour next USB StreifenbeleuchtungDas schwarze Gehäuse liegt gut in der Hand und macht einen hochwertigen Eindruck. Für die Bedienung sind 4 Tasten am Messgerät verfügbar. Über die Menütaste und Starttaste lässt sich auch die sehr praktische und nützliche Beleuchtung für den Messstreifen einschalten. Mit dieser Beleuchtung kann man zum Beispiel im Kino oder auch nachts im Bett sehr leicht eine Messung vornehmen, ohne dass man eine extra Lichtquelle benötigt. Der USB-Anschluss ist unter einer Kappe versteckt, welche sich aber für meinen Geschmack zu leicht lösen lässt. Was mir auch nicht so gut gefällt, ist, dass sich der Einschaltknopf kaum ertasten lässt und sehr unscheinbar ausgefallen ist.

beurer GL50

Diabetes Blutzuckermessgerät beurer GL50 mit Stechhilfe
Auch beim beurer GL50 wirkt das etwas kleinere Gehäuse recht hochwertig und weist keine Verarbeitungsmankos auf. Beim GL50 hat man bei der Farbe des Messgerätes die Wahl zwischen Schwarz, Weiß, und Pink. Als Besonderheit wird beim beurer GL50 noch eine andockbare Stechhilfe mitgeliefert. Damit ist das GL50 quasi ein 2-in-1-Gerät. Man kann aber auch die Stechhilfe weglassen und so aus dem GL50 ein super kompaktes Blutzuckermessgerät machen. Leider hat das GL50 keine Beleuchtung für den Messstreifen. Ansonsten gibt es 3 Tasten, wovon der große Einschaltknopf gut erkennbar ist. Wenn man auf die angedockte Stechhilfe verzichtet, lässt sich der USB-Anschluss unter der mitgelieferten Verschlusskappe sehr sicher verstecken.

Stromversorgung

Bayer Contour next USB
Die Firma Bayer setzt auf einen fest verbauten Akku, der sich über den USB-Anschluss aufladen lässt. In meinen Augen keine optimale Lösung, denn wenn der Akku leer ist, benötigt man unbedingt eine Lademöglichkeit und kann den Akku nicht einfach auswechseln. Besonders im Urlaub zum Beispiel auf Ausflügen muss man das unbedingt berücksichtigen.

beurer GL50
Die Firma beurer geht den altbewährten Weg mit den 2 Knopfzellen vom Typ CR-2032. Damit ist der Nutzer jederzeit in der Lage, die Stromquelle kostengünstig selber zu ersetzen. Da ich ja immer ein besonderes Augenmerk auf den Batteriedeckel von Messgeräten lege, habe ich mir auch diesmal diesen wieder sehr genau angeschaut. Aber da gibt es beim GL50 absolut nichts zu meckern, der Deckel sitzt superfest und kann nicht einfach mal so abfallen.

Innere Werte

Bayer Contour next USB
Diabetes Blutzuckermessgerät Bayer Contour next USB mit MessergebnisDas Display im Messgerät der Firma Bayer hat einen dunklen Hintergrund und eine helle Schriftfarbe. So hübsch das bunte Display auch ist, bei Sonnenschein ist es leider nicht mehr so gut ablesbar. Messergebnis, Datum und die Uhrzeit sind groß genug dargestellt und lassen sich gut ablesen. Was mir aber sofort aufgefallen ist, im Gegensatz zum beurer Messgerät, informiert das Bayer Messgerät den Nutzer erst mal weder über das aktuelle Datum noch über die aktuelle Uhrzeit. Nur über einen Messvorgang oder über die Einstellungen kann man diese Information erlangen. Mich stört das, denn ich errechne gerne den Abstand zur letzten Messung und dafür benötige ich mindestens die aktuelle Uhrzeit. Die Möglichkeiten vom Menü sind gut nutzbar, wenn auch zum Teil etwas umständlich zu erreichen. So benötigt man zum Beispiel 3 Schritte, nur um den letzten Messwert sehen zu können, beim GL50 benötigt man dafür nur einen Schritt.

beurer GL50

Diabetes Blutzuckermessgerät beurer GL50 ohne Stechhilfe mit MessergebnisNach dem Einschalten des GL50 leuchtet das Display am beurer Messgerät dank der starken Hintergrundbeleuchtung blau auf. Nicht ganz so optimal ist die Schriftgröße für die Datums- und Uhrzeitanzeige gelungen. Verglichen mit dem PC, würde ich sagen, entspricht das in etwa der Schriftgröße 6. Menschen mit Augenproblemen wird das nicht besonders erfreuen, aber immerhin ist diese Information direkt nach dem Einschalten sichtbar. Leider gibt es beim GL50 keine Möglichkeit, einen Erinnerungsalarm einzustellen. Ansonsten lassen sich die gespeicherten Messwerte sehr gut und schnell erreichen. Auf Wunsch zeigt das Messgerät auch die Durchschnitts-Blutzuckerwerte für die letzten 7, 14, 30 und 90 Tage an.

Blutzuckermessung

Bayer Contour next USB
Das Einführen der handlichen Messstreifen geht beim Bayer Messgerät sehr leicht von der Hand. Für eine Messung benötigt man nur eine sehr kleine Menge an Blut und nach rund 5 Sekunden liegt das Messergebnis dann vor. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, einen Erinnerungsalarm für das Messergebnis zu aktivieren, sodass man eine nötige Nachmessung nicht so leicht vergisst. Sehr gut gelungen ist, dass während der Messung eine visuelle Rückmeldung erfolgt, sodass man sofort erkennt, wann genug Blut für die Messung zugeführt wurde. Bei sehr hohen oder niedrigen Blutzuckerwerten wird das Messergebnis farblich hervorgehoben.

beurer GL50
Die Messstreifen für das GL50 machen leider keinen ganz so handlichen Eindruck. Sie sind einfach etwas zu lang und zu flexibel für meinen Geschmack. Dadurch fällt das Einführen des Messstreifens in die entsprechende Öffnung etwas frickelig aus. Auch haben die Messstreifen die unschöne Angewohnheit, dass sie zum Teil in der Streifendose zusammenkleben. Was mir auch nicht so gut gefallen hat, ist die visuelle Rückmeldung. Sie könnte etwas besser sein. So geht zum Beispiel die hübsche blaue Hintergrundbeleuchtung nach wenigen Sekunden einfach aus, unabhängig davon, ob der 5-Sekunden-Countdown schon gestartet wurde oder nicht. Erst mit dem Erscheinen des Messergebnisses geht die blaue Beleuchtung wieder automatisch an. Ohne Hintergrundbeleuchtung ist das Display aber nicht mehr so gut lesbar und man sieht dadurch nur ungenügend, ob der Messvorgang schon begonnen hat oder nicht. Der eigentliche Messvorgang dauert ca. 5 Sekunden.

Beide Messgeräte benötigen für eine Messung 0,6 µl Blut, was einem recht kleinen Blutstropfen von ca. 1,4 mm Durchmesser entspricht. Und bei beiden Messgeräten kann das Messergebnis markiert werden, damit man später schneller erkennen kann, ob die Messung vor oder nach dem Essen war.

Bei den Messergebnissen waren beide fast immer der gleichen Meinung und diese Messergebnisse lagen bei meinen 25 Testversuchen immer innerhalb der vorgegebenen Norm.

Integriertes Tagebuch

Bayer Contour next USB
Tagebuch Software Glucofacts deluxe vom Diabetes Blutzuckermessgerät Bayer Contour next USB
Auf dem Bayer Messgerät ist die Tagebuch-Software „Glucofacts Deluxe Version“ enthalten. Sobald man das Messgerät über einen USB-Anschluss mit dem PC verbindet, öffnet sich ein Dateifenster. Aus diesem muss man dann die Installation aufrufen. Wenn man aber Pech hat und keine Java-Runtime auf dem eigenen PC installiert ist, verweigert die Software von dem Messgerät mit einem entsprechenden Hinweis ihren Dienst. Aber selbst wenn die Java-Runtime installiert ist, können die Sicherheitseinstellungen des eigenen PCs noch zu einem Problem werden. Für mich ist es eine sehr unglückliche Lösung, wenn eine Software nur mit Java-Modulen funktioniert. Nicht jeder Diabetiker ist IT-Fachmann und könnte unter Umständen an dieser Java-Hürde schon scheitern 🙁

beurer GL50

Tagebuch Software GlucoMemory vom Diabetes Blutzuckermessgerät beurer GL50
Deutlich besser macht es da die Firma beurer. Sobald man das Messgerät mit dem USB-Anschluss vom PC verbunden hat, wird eine startbare Programmdatei von Windows angezeigt. Wenn man diese auswählt, startet die Tagebuch-Software GlucoMemory direkt und zeigt sofort die gespeicherten Blutzuckerwerte an. Das alles funktioniert sogar, ohne dass man die Tagebuch-Software auf dem PC installieren muss. Und zudem werden auch keine weiteren Programme wie zum Beispiel irgendwelche Java-Module benötigt. Bravo Firma breuer, das nenne ich mal genial einfach und so sollte es immer sein 🙂

Wem der Funktionsumfang der beiden Tagebuch Programme nicht reicht, der kann die Messdaten auch als CSV-Datei exportieren und sie zum Beispiel in der kostenlosen Diabetes-Software SugarBook weiternutzen. In SugarBook steht dafür ein passender Datenimport zur Verfügung.

Zubehör

Bayer Contour next USB
Als Stechhilfe liefert die Firma Bayer die Microlet 2 mit aus. In einem anderen Beitrag von mir habe ich diese Stechhilfe genauer beschrieben. Kurzform: Die Microlet 2 ist eine kleine und gut funktionierende Stechhilfe.

beurer GL50
Die Stechhilfe, welche am Ende vom Messgerät angedockt werden kann, ist brauchbar und funktioniert. Die Idee an sich ist nicht schlecht, aber von der Konstruktion her macht sie einen sehr einfachen Eindruck auf mich. Das Handling könnte auch etwas besser gelöst sein, denn zum Beispiel empfinde ich den Spannvorgang mit dem sehr klein geratenen Spannhebel als etwas nervig. Aber mal abgesehen von meinen subjektiven Eindruck tat sie das, was man von einer Stechhilfe erwartet, recht gut.

Ansonsten liegen beiden Messgeräten die obligatorischen Dinge wie eine Transporttasche, eine Kurzanleitung, Lanzetten für die Stechhilfe und ein paar Teststreifen zum ersten Ausprobieren bei.

Mein Fazit

Beide Geräte machen einen sehr guten und brauchbaren Eindruck auf mich. Sie haben beide Stärken und Schwächen und keines ist für mich das perfekte Messgerät schlechthin.

Das Blutzuckermessgerät der Firma Bayer punktet bei mir mit:

  • der optimal beleuchteten Streifenöffnung
  • der guten visuellen Rückmeldung beim Messvorgang
  • dem sehr praktischen Erinnerungsalarm
  • den sehr guten Messstreifen

Das Blutzuckermessgerät der Firma beurer punktet bei mir mit:

  • dem sehr kompakten Gehäuse
  • dem schnelleren Abrufen der letzten Messwerte
  • der direkt ablesbaren aktuellen Uhrzeit im Menü
  • der super einfach funktionierenden Tagebuch-Software
  • den auswechselbaren Batterien

Abgesehen von der Beleuchtung der Streifenöffnung und der integrierten Tagebuch-Software sind es für mich eher technische Kleinigkeiten, die den Unterschied zwischen dem Bayer Contour next USB und dem beurer GL50 ausmachen.

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Deutlicher ist der Unterschied allerdings beim Preis. Während das Bayer Messgerät mit rund 35,- Euro zu Buche schlägt, erhält man das beurer GL50 schon für rund 10,- Euro. Wenn man bedenkt, dass man in der Regel mindestens zwei Messgeräte hat, um im Falle eines Defekts nicht ohne Werte dazustehen, dann sind das 70,- Euro gegenüber 20,- Euro. Auch sind die Teststreifen aktuell vom GL50 günstiger. Wer die Messstreifen selber bezahlen muss, kann also mit dem GL50 ein bisschen Geld sparen, ohne dadurch schlechtere Messergebisse zu erhalten. Wem das GL50 zu klein ist oder auf eine Beleuchtung für den Messstreifen nicht verzichten möchte, schaut sich einfach mal das GL44 an, welches mit den gleichen günstigen Messstreifen funktioniert.

Helfe anderen Diabetikern und schreibe einen Kommentar über Deine Erfahrungen mit einem der beiden Messgeräte!

Ganz toll, ab 2014 erlaubt die EU Gesundheitswerbung für Lebensmittel mit Fructose :-(

Vergrößertes Bild FruchtzuckerNicht, dass ich mich schon genug darüber aufgeregt habe, dass die Politik mit dem Verbot von Diät-Produkten bei mir als TYP-1-Diabetiker schon für jede Menge Verdruss gesorgt hat. Nein, heute darf ich in der Bild lesen, dass das EU-Parlament eine besondere Bewerbung für Produkte erlaubt, für die mindestens 30 % Prozent des üblichen Zuckers durch Fruchtzucker ersetzt worden sind. Da wird doch der Hund in der Pfanne irre. Meine zum Teil geliebten Diät-Produkte wurden verboten, weil sie gerade Menschen mit Übergewicht schaden konnten. Angeblich verstanden einige Menschen das Wort Diät falsch und konsumierten deshalb zu viele Diät-Produkte. Und, sind etwa nach dem Verbot der Diät-Lebensmittel die Menschen mit Übergewicht weniger geworden? Meines Wissens nach nicht.

Und jetzt erlaubt man Firmen Fruchtzucker-Produkte als „besonders gesund“ zu bewerben. Na bravo, da wird jetzt der berühmte Bock zum Gärtner gemacht. Fruchtzucker ist nicht besonders gesund, nicht zuletzt weil er inzwischen in viel zu vielen Produkten schon mit drinsteckt, obwohl diese Produkte die zusätzliche Süße gar nicht bräuchten. Und wenn die Politik manchen Menschen nicht zugetraut hat, die Bezeichnung Diät richtig einzustufen, was werden diese Menschen jetzt mit der Werbebotschaft „besonders gesund“ machen?

Mag sein, dass ich mich jetzt etwas auf diese Personen mit mehr Gewicht als gesund einschieße, aber liebe Leute, Fruchtzucker als „besonders gesund“ einzustufen, ist für mich echt der Hammer. Ja, Fruchtzucker lässt den Blutzuckerspiegel etwas langsamer steigen, das ist eine praktische Sache, besonders für Diabetiker, die Insulin spritzen müssen. Aber langsamer heißt nicht, dass er gar nicht steigt. Energie ist Energie, auch wenn sie erst später kommt, der Körper muss damit irgendwohin, und wenn ich zu viel davon habe, wird es halt zu einem Problem.

Dann darf man auch nicht vergessen, dass der industriell gefertigte Fruchtzucker absolut kein Unschuldslamm ist. Es gibt einige Studien, die deutlich zeigen, dass Fruchtzucker dafür verantwortlich ist, dass sich Fettpolster im Körper schneller entwickeln. Deshalb kann der übermäßige Verzehr von Fruchtzucker auch zu einer Fettleber führen. Der Grund dafür ist, dass der menschliche Körper den Fruchtzucker deutlich schneller in Fett umwandelt, als es beim normalen Zucker der Fall ist. Und damit ist es für mich absoluter Quatsch, Fruchtzucker als „besonders gesund“ zu bewerben. Jahrelang hat man hier in Europa und im Besonderen in Deutschland zum Beispiel den Süßstoff Stevia verteufelt und jetzt lobt man den Fruchtzucker in den Himmel. Und das obwohl inzwischen deutliche Hinweise aus der Wissenschaft vorliegen, dass der Fruchtzucker alles andere als gesund ist.

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Mein Fazit
Zucker auch in Form von Fruchtzucker ist in größeren Mengen nicht wirklich gesund, auch wenn es auf einigen Verpackungen ab 2014 so stehen könnte. Auch wenn man früher dachte, dass die niedrigere Insulinausschüttung einen positiven Effekt für Menschen mit Übergewicht haben könnte, sollte man es doch heute besser wissen. Aber leider hat die Lobbyarbeit der Fruchtzucker-Industrie sehr gut funktioniert. Ich hätte mir gewünscht, dass man der Lebensmittelindustrie eher sagt, sorgt bitte für weniger versteckten Fruchtzucker in den Produkten. Nein, jetzt erlaubt man eine positive Bewerbung des Fruchtzuckers, für mich genauso ein Irrsinn, wie die Werbung für die künstlich hinzugefügten Vitamine in einigen Lebensmitteln.

In Mexiko ist man aktuell dabei, ein Gesetz auf den Weg zu bringen, das dafür sorgt, dass Hersteller von besonders ungesunden Junkfood-Produkten eine Sondersteuer zahlen müssen. Das wäre hierzulande vielleicht auch keine so schlechte Idee, wenngleich wegen der Lobbyisten undenkbar. Nein, ich wähle nicht Grün und will auch keinem vorschreiben, was er essen soll. Aber ich möchte die Industrie für allzu ungesunde Lebensmittel zur Kasse bitte. Vielleicht setzt ja so ein Umdenkprozess bei einigen Herstellern ein. Zum Glück produzieren einige Lebensmittelhersteller sehr gute Produkte, sodass man meistens wählen kann, was man essen möchte.

Was ist Deine Meinung zu diesem Thema?

DARIO – Blutzuckermessung mit dem Smartphone

DARIO-BlutzuckermesssystemDiese Woche bin ich im Internet auf die Werbung für ein neues Produkt zur Blutzuckermessung aufmerksam geworden. Gleich vorneweg sei gesagt, es ist noch nicht käuflich erwerbbar. Der Grund liegt darin, dass es noch keine Zulassung hat, diese sei aber natürlich schon beantragt und deren Gewährung nur eine Frage der Zeit. In dem Produktvideo kann man sehr schön sehen, wie diese Erweiterung für das Smartphone funktionieren soll. Nachdem ich mir das Video angeschaut habe, bin ich aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Damit meine ich, dass das DARIO Diabetes-Management-System in meinen Augen keine Revolution ist. Ganz im Gegenteil, ich finde den Messvorgang sogar deutlich aufwendiger als mit einem normalen Blutzuckermessgerät. Denn zuerst muss man das kleine Messgerät aus dem Behälter befreien, dann mit dem Kopfhöreranschluss vom Smartphone verbinden. Anschließend muss die App auf dem Smartphone gestartet werden, erst jetzt kann der eigentliche Messvorgang ausgeführt werden. Schön, der Messwert ist anschließend auf dem Smartphone in der entsprechenden DARIO App gespeichert und muss nicht von Hand eingetragen werden. Ja, und in dem Transportbehälter ist eine Stechhilfe integriert und ein Spender für Messstreifen ist auch noch drin.

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Aber ich stelle mir das unhandliche Handling mit einem Samsung Galaxy S4 vor. Mal schnell unauffällig messen ist damit praktisch nicht möglich. Viel cooler fände ich es, wenn es endlich ein kleines Blutzuckermessgerät gäbe, welches seine Daten auf Knopfdruck per Bluetooth an das Smartphone übertragen könnte. Ich bin sehr gespannt, ob das DARIO hier in Europa wirklich als Blutzuckermessgerät festen Fuß fassen kann. Kann mir vorstellen, dass es wohl als Android Alternative zum iBGStar etabliert werden soll. Ich kenne nicht die Verkaufszahlen vom iBGStar, aber auch das System ist für mich persönlich nur hip aber nicht praktisch. Doch das ist natürlich reine Ansichtssache 🙂

Video zum DARIO

Quelle Video: http://www.youtube.com/user/myDario2013

Was meint Ihr dazu?

Bin sehr gespannt auf Eure Meinung zum DARIO

8 unterschiedliche Lanzettengeräte (Stechhilfen zur Blutgewinnung) für Diabetiker im Vergleich

8 unterschieldiche Diabetes StechhilfenWer an Diabetes erkrankt ist und seinen Blutzucker täglich messen muss, benötigt für eine Messung auch heute leider noch Blut. In der Regel gewinnt man das benötigte Blut aus der Fingerkuppe. Dafür gibt es für Diabetiker entsprechende Lanzettengeräte. Tja und dann hat man die Qual der Wahl. Zwar liegt normalerweise jedem Messgerät eine entsprechende Stechhilfe bei, aber nicht immer ist es die Optimale. Es gibt etwa kleine Blutzuckermessgeräte, wo der Hersteller ein relativ großes Lanzettengerät dazulegt. Dann gibt es Lanzettengeräte, die in puncto Verarbeitung nicht besonders hochwertig wirken. Und andere Stechhilfen wiederum haben einfach zu wenige Einstellmöglichkeiten für die Stichtiefe.

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Deshalb habe ich mal ein paar Lanzettengeräte oder auch Stechhilfen, die mir in den letzten Monaten in die Hände gefallen sind, unter die Lupe genommen und miteinander verglichen. Meine Auswahl zeigt natürlich nur einen kleinen Teil an Stechhilfen, die es so am Markt gibt. Es kommt auch vor, das manche Lanzettengeräte leider nur in Verbindung mit einem ganz bestimmten Blutzuckermessgerät erhältlich sind. Das ist mir zum Beispiel bei der OneTouch Mini-Stechhilfe für das OneTouch UltraEasy so ergangen.

Kommen wir nun zum Vergleich der einzelnen Stechhilfen.


Hersteller: ACCU-CHEK

Bezeichnung: FastClix
Diabetes Stechhilfe FastClix von der Firma Accu-ChekDiese Stechhilfe kommt in der klassischen Form eines Stiftes daher. Im Gegensatz zu anderen Systemen wird diese Stechhilfe nicht mit einer einzigen Lanzette bestückt, sondern mit einer Lanzettentrommel. Diese Trommel beinhaltet 6 Lanzetten, die über einen kleinen Hebel an der Stechhilfe einzeln gewechselt werden können. Eine Anzeige hilft dabei, nicht den Überblick zu verlieren, wie viele neue Lanzetten noch zur Verfügung stehen. Der Wechsel auf die nächste Lanzette erfolgt manuell, sodass man selber entscheiden kann, wie oft man mit einer Lanzette sich stechen möchte. Für die Einstellung der Einstichtiefe stehen insgesamt 11 verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die Einstellung kann man ganz einfach per Drehung der vorderen Kappe verändern. Der Stichvorgang gleicht der Nutzung eines Kugelschreibers. Einfach das hintere Ende der Stechhilfe durchdrücken bis es Klick macht. Spannen und Auslösen der Stechhilfe erfolgt, anders als bei den meisten anderen Systemen, in einem Durchgang. Den einzigen Kritikpunkt, den ich beim FastClix habe, ist, dass die vordere Kappe sich zu einfach löst und das schon bei einem ganz neuen Gerät. Könnte mir vorstellen, dass das mit der Zeit ein Problem werden kann. Und zwar deswegen, weil sich durch das Wechseln der Lanzettentrommel die 2 Kunststoffkanten -die die Kappe festhalten – weiter abnutzen. Aber abgesehen davon, ist das FastClix eine einwandfreie Stechhilfe.

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Alternativ kann man auch den neuen ACCU-CHEK Guide* im Set kaufen und erhält dann als gewissermaßen Gratiszugabe den FastClix dazu.


Hersteller: Bayer

Bezeichnung: MICROLET und MICROLET 2
Zwei Diabetes Stechhilfen von der Firma BayerBeide Stechhilfen aus dem Hause Bayer sind in der Kompaktform gebaut. Positiv fällt sofort auf, Bayer hat bei der Version 2 vom MICROLET dazugelernt. Gab es bei der alten Stechhilfe noch keine Einstellmöglichkeit der Stichtiefe direkt am Gerät, so hat das MICROLET 2 jetzt eine verstellbare Kappe. Dadurch lassen sich bis zu 5 verschiedene Stechtiefen einstellen. Zum Vergleich, bei der älteren Version des MICROLET musste dafür die gesamte Kappe ausgetauscht werden. Auch ist jetzt bei der neuen Version die Kappe, unter der sich die Lanzette befindet, deutlich besser befestigt. Dadurch kommt es praktisch kaum noch vor, dass die Kappe sich unbeabsichtigt von der Stechhilfe löst. Bei beiden Geräten erfolgt das Spannen der Feder mittels einer Mechanik am Ende der Stechhilfe und das Auslösen geschieht per Druck auf einen großen deutlich erkennbaren Knopf. Wer eine kleine zuverlässige Stechhilfe sucht, macht mit der MICROLET 2 eigentlich nichts falsch. Einzig die noch nicht ganz optimal befestigte Verschlusskappe, trübt mein sehr positives  Bild von dieser Stechhilfe minimal  ein.

Hersteller: LifeScan Serie OneTouch UltraEasy
Bezeichnung: Mini-Stechhilfe
Diabetes Stechhilfe OneTouch mini von der Firma LifeScanWie schon angesprochen, habe ich diese Stechhilfe bis jetzt nur in Verbindung mit dem Blutzuckermessgerät OneTouch UltraEasy gefunden. Auch diese Stechhilfe kommt in der Kompaktform daher und wird mittels eines Hebels am Ende der Stechhilfe gespannt. Über die vordere Kappe lässt sich eine von 6 möglichen Einstechtiefen per Drehung einstellen. Der Auslöseknopf ist etwas kleiner als bei der Bayer-Stechhilfe, aber noch ausreichend gut zu betätigen. Obwohl die vordere Kappe, unter der sich ja die Lanzette befindet, extrem leicht löst, nutze ich diese Stechhilfe jetzt schon seit mehr als 2 Jahren. Der Grund liegt darin, dass ich bis jetzt keine andere kompakte Stechhilfe gefunden habe, die – bis auf die angesprochene Verschlusskappe – so einen stabilen Eindruck macht. Schade ist, dass die Firma LifeScan mit der neuen Stechhilfe „Delica“, meiner Meinung nach, einen Rückschritt in Sachen Qualität gemacht hat. Kleiner Tipp, wer wie ich viel unterwegs ist und diese Mini-Stechhilfe trotz des angesprochenen Mankos nutzen möchte, fixiert die Kappe mit dem Hinweisaufkleber. Dieser war bisher bei allen meinen Exemplaren auf der Stechhilfe aufgeklebt und wurde von mir zweckentfremdet. Mit dieser Maßnahme habe ich das ungewollte Abfallen der Kappe bisher erfolgreich verhindert. Allerdings wird dadurch auch das Wechseln der Lanzetten etwas erschwert.


Hersteller: Beurer

Bezeichnung: Soft und Safe Stechhilfe
Diabetes Stechhilfe von der Firma BeurerWer aktuell ein Blutzuckermessgerät der Firma Beurer – wie unter anderem das GL44 – erwirbt, erhält als Zubehör eine stiftartige Stechhilfe dazu. Dieses System macht einen zuverlässigen Eindruck. Die Verschlusskappe ist ordentlich fixiert, sodass man schon etwas Kraft einsetzen muss, um diese zu entfernen. Diese Kappe löst sich auf keinen Fall unbeabsichtigt in der Hosentasche! Auch an dieser Stechhilfe lässt sich die Einstichtiefe in 7 Stufen, durch das Drehen einer zusätzlichen Kappe, einfach den eigenen Bedürfnissen anpassen. Das Spannen der Feder erfolgt mit leichtem Zug eines sehr großen Griffstückes am Ende der Stechhilfe. Ausgelöst wird der Stechvorgang mit einem leichten Druck auf den gut in der Mitte platzierten Knopf. Dieser Auslöseknopf wurde auch farblich vom Rest der Stechhilfe deutlich abgesetzt, sodass man den Knopf gut erkennen kann. Also zu meckern gibt es für mich es an dieser Stechhilfe nichts. Für meinen eigenen Geschmack etwas zu groß und dick, aber ansonsten eine ausgezeichnete Stechhilfe.

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Hersteller: Abbott

Bezeichnung: FreeStyle Stechhilfe
Diabetes Stechhilfe mini von der Firma AbbottAuch wenn ich jetzt schon seit vielen Jahren das Blutzuckermessgerät FreeStyle mini nutze, bin ich von den Stechhilfen, die es von der Firma Abbott dazu gibt, enttäuscht. Sicherlich kann man mit der FreeStyle Stechhilfe auch einen Blutstropfen aus seinem Finger gewinnen, aber dann hört für mich persönlich die Freude auch schon auf. Die Kappe, unter der sich immer noch die Lanzette versteckt, lässt sich mit viel zu wenig Kraft einfach entfernen. Erschwerend kommt dazu, dass das auch durch seitliche Kräfte möglich ist. In meinen Testversuchen kam es dadurch häufiger vor, dass die Kappe sich von der Stechhilfe löste. Sehr uncool, wenn man dann in die Hosentasche greift und die Lanzette sich in die Hand bohrt. Das Rädchen, zum Einstellen der nur 4 Einstichtiefen, verstellt sich für meinen Geschmack zu leicht. Wie zuvor erwähnt, eine Blutgewinnung ist möglich mit dieser Stechhilfe, aber sie ist, in meinen Augen, für den normalen – manchmal auch rauen – Alltag eines aktiven Diabetikers nicht optimal geeignet. Dass es besser geht, sieht man an der kompakten Stechhilfe MICROLET 2 von der Firma Bayer.

Hersteller: aktivmed GmbH
Bezeichnung: aktivmed Stechhilfe
Diabetes Stechhilfe von der Firma aktivmedAus dem Hause aktivmed bekommt man eine Stechhilfe in der klassischen Form eines Stiftes. Bis zu 5 unterschiedliche Einstichtiefen können per Drehen der vorderen Kappe eingestellt werden. Das Spannen der Feder erfolgt mit leichtem Zug eines Griffstückes am Ende der Stechhilfe. Nach dem Spannvorgang wird der Stechvorgang mit einem leichten Druck auf den in der Mitte platzierten Knopf ausgelöst. Schade ist aber, dass dieser Auslöseknopf in der gleichen Farbe daher kommt wie der Rest der Stechhilfe. Dadurch ist der Auslöseknopf nicht sehr gut zu erkennen. Allerdings kann man sich, an dem direkt dahinter angebrachten Schriftzug des Herstellers etwas orientieren. Ein hellerer Auslöseknopf wäre aber grundsätzlich Anwenderfreundlicher gewesen. Loben muss ich aber ausdrücklich den Kappenverschluss von der aktivmed Stechhilfe. Dieser ist nicht, wie bei vielen anderen Herstellern, nur aufgesteckt, sondern mit einem Gewinde aufgeschraubt. Dadurch ist ein versehentliches Ablösen der Kappe praktisch nicht möglich. Überdies macht diese Stechhilfe einen soliden Eindruck, nicht schlecht dafür, dass sie als Zubehör bei einem Blutzuckermessgerät aus der Klasse B beiliegt.

Hersteller: TESTAmed Diabetes Care
Bezeichnung: TESTAmed Stechhilfe
Diabetes Stechhilfe der Firma TESTAmedDas Blutzuckermessgerät GlucoCheck Advance der Marke TESTAmed findet man meistens in Drogerie-Märkten wie unter anderem DM oder Rossmann. Auch bei diesem Messgerät gehört eine Stechhilfe in Stiftform zum Lieferumfang. Wie bei fast allen Stechhilfen in Stiftform wird auch hier die Feder mit einem leichten Zug eines Griffstückes am Ende der Stechhilfe gespannt. Allerdings machte diese Mechanik auf mich keinen sehr stabilen Eindruck. Der Grund liegt darin, dass das Griffstück zum Spannen der Feder sehr wackelig ist. Der Auslöseknopf für den Stechvorgang ist optisch etwas von der hellen Stiftfarbe abgesetzt und dadurch gut erkennbar. Die Einstichtiefe lässt sich per Drehung der vorderen Kappe in 6 Stufen sehr einfach verändern. Positiv fällt auf, dass die Kappe nicht nur aufgesteckt ist, sondern mit einer leichten Drehung arretiert wird. Dadurch ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Kappe sich im Alltag versehentlich von der Stechhilfe löst. Bis auf die etwas wacklige Spannvorrichtung für die Feder hinterlässt die Stechhilfe einen brauchbaren Eindruck.

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Fazit
Für mich teilen sich die Stechhilfen in zwei Gruppen auf. Zum einen sind da die normal großen Stechhilfen in Stiftform. Aus dieser Gruppe würde ich die Stechhilfe ACCU-CHEK FastClix wählen, allerdings knapp gefolgt von der Stechhilfe der Firma Beurer.

Das FastClix überzeugt durch die sehr anwenderfreundliche Lanzettentrommel und bietet die meisten Möglichkeiten, um die Einstichtiefe anzupassen. Dass die Kappe sich etwas zu leicht lösen lässt, kann man deshalb verschmerzen, weil die Lanzetten in der Trommel versteckt sind und so keinen direkten Schaden anrichten können. Aber klar, eine richtig festsitzende Kappe wäre eine tolle Idee für einen FastClix Version 2. Auch ein Pluspunkt ist für mich, dass der FastClix in einem Durchgang unkompliziert mit einer Hand gespannt und ausgelöst werden. Das Auslösen funktioniert sogar mit dem Zeigefinger.

Aus der Gruppe der kompakten Stechhilfen würde ich aktuell die MICROLET 2 von der Firma Bayer wählen. Es ist klein, lässt sich sehr unauffällig in der Hosentasche mitführen, und hat bis auf die noch nicht ganz perfekt befestigte Kappe praktisch keine Schwächen.

Aber an dieser Stelle sei auch ganz klar gesagt, mit allen hier vorgestellten Stechhilfen kann man mehr oder weniger komfortabel einen Blutstropfen gewinnen. Am Ende entscheidet auch immer ein wenig der eigene Geschmack, der Anspruch und die Bedürfnisse darüber, welche Stechhilfe die geeignetste für einen selber ist.

Und wenn Du keine Lust mehr hast auf die ständige Pickserei, dann schau Dir doch mal das FreeStyle Libre an. Es misst Deinen Blutzucker ganz ohne dass Du Dir ständig in den Finger stechen musst 🙂

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Welche Erfahrungen habt Ihr mit Euren Stechhilfen gemacht oder besser, welche würdet Ihr anderen Diabetikern empfehlen und warum?

Bin sehr gespannt auf Eure Kommentare.

* SugarBook ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann. Für Dich als Käufer entstehen natürlich keine zusätzlichen Kosten, wenn Du das Produkt über einen Link von dieser Seite kaufst. Vielen Dank für Deine Unterstützung 🙂

Das All-in-One Blutzuckermessgerät GlucoMen READY im kurzen Praxistest

Diabetes Blutzuckermessgerät GlucoMen READYImmer noch auf der Suche nach einem Nachfolger für mein altes Blutzuckermessgerät FreeStyle mini, bin ich in einer Zeitschrift auf die Werbung für das GlucoMen READY aufmerksam geworden. Besonders interessant fand ich die Aussage, dass das Messgerät alles mitbringt, was man zum Blutzuckermessen benötigt. Sprich, in dem Messgerät sind nicht nur 25 Messstreifen in einer Kassette enthalten, sondern ist auch ein Lanzetten-System zur Blutgewinnung eingebaut. Die Werbung klang sehr vielversprechend, da habe ich kurzerhand ein Gerät bestellt. Nachdem ich ein paar Tage Zeit hatte, mich mit dem Messgerät zu beschäftigen, folgt jetzt hier mein kleiner Praxistest für das Blutzuckermessgerät GlucoMen READY.

Verarbeitung
Wenn man das Messgerät aus der kleinen, flachen und unscheinbaren Verpackung befreit hat, stellt man als Erstes fest, klein ist was anderes. Das Messgerät GlucoMen READY hat in etwa die Ausmaße eines Smartphones und wiegt – laut meiner Küchenwaage – 95 Gramm. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass das Messgerät auch 25 Messstreifen und eine Lanzetten-Mechanik beinhaltet. Als Zweites fällt die zweigeteilte Hülle aus durchsichtigem Kunststoff auf. Diese Hülle umschließt das gesamte Messgerät. Sie dient zum einen als Schutz und soll so die übliche kleine Schutztasche überflüssig machen. Und zum anderen startet man damit den Messvorgang, dazu später aber mehr. Die durchsichtige Schutzhülle an sich fühlt sich sehr gut an und hat keine scharfen Kanten oder Ähnliches.

Ich muss dazu sagen, dass ich selber meine Messgeräte bisher immer lose in der Hosentasche mit mir herumgetragen habe, ohne auch nur einmal eine der beigefügten Schutztaschen zu nutzen. Ich finde, ein Blutzuckermessgerät muss das abkönnen.


Bedienung

Als Erstes muss man die Kassette mit den 25 Messstreifen in das Messgerät einsetzen. Ja diese Aufgabe ist machbar, wurde aber von einem Mitbewerber etwas anwenderfreundlicher gelöst. Ich finde das alles sehr fummelig, gerade für ältere Menschen könnte alleine das Bestücken des Messgerätes schon ein Problem werden. Dieses Gefühl setzt sich beim Einsetzen der Lanzette in das Messgerät fort. Nicht dass ich älteren Menschen das grundsätzlich nicht zutraue, aber man hätte den Vorgang vereinfachen können. Die Knöpfe, zum Bedienen des Messgerätes, sind auch sehr klein ausgefallen und lassen sich nur mit den Fingernägeln gut bedienen. Schon 2-3 Millimeter größere Knöpfe würden die Bedienung deutlich erleichtern.

Das Messgerät kann intern bis zu 500 Messergebnisse speichern und besitzt auch eine Schnittstelle für den Datenexport. Das benötigte Datenkabel gehörte allerdings nicht zum Lieferumfang meines Messgerätes. Eine Markierung der Messwerte, zum Beispiel für eine Mahlzeit, ist möglich. Das aber funktioniert nur direkt vor dem Messvorgang und nicht nachträglich. Der Durchschnittswert von den Blutzuckerwerten wird leider nur über die letzten 14 Tage angezeigt. Wünschenswert wäre hier eine Aufteilung der Durchschnittswerte nach 7, 14, 30 und 90 Tagen.

Diabetes Blutzuckermessgerät GlucoMen READYBlutzuckermessung
Jetzt kommt der besondere Punkt von diesem Messgerät. Wenn man eine Messung vornehmen möchte, zieht man einfach die beiden durchsichtigen Kunststoffhüllen auseinander. Dabei wird zum einen die Lanzette gespannt und zum anderen der Messstreifen für den Messvorgang etwas aus dem Gerät geschoben. Jetzt den Finger an die Öffnung der Lanzette drücken, die Lanzette auslösen und anschließend den Blutstropfen an den Messstreifen führen. Rund 5 Sekunden später erscheint das Messergebnis auf dem Display.

An dieser Stelle muss ich aber erwähnen, dass die Lanzette nur 4 Einstichtiefen kennt. Meine Finger benötigen aber schon etwas mehr, und so musste ich mich mehrfach punktieren, bis endlich Blut floss. Was ich auch sehr unglücklich konstruiert finde, ist, dass es keinerlei Auswurfhilfe für den Messstreifen gibt. Da der Messstreifen aber nicht sehr weit aus dem Messgerät herausragt, verschmutzt man sich beim Entfernen des Streifens die Finger fast immer mit ein wenig Blut.

Hier ein Produktvideo vom Hersteller für den Messvorgang

Was ich aber inzwischen als absolutes No-Go ansehe ist, wenn es keine Beleuchtung für den Messstreifen gibt. Liebe Hersteller, Diabetiker messen auch mal abends und in der Nacht und da ist es halt megapraktisch, wenn keine extra Lichtquelle benötigt wird. Das gilt auch für das Display, denn das hat zwar eine Hintergrundbeleuchtung, aber diese wird nur zum Anzeigen des Messergebnisses für einige wenige Sekunden aktiv. Ich habe bisher leider keine Möglichkeit gefunden, diese Hintergrundbeleuchtung dauerhaft einzuschalten. Das wäre aber in meinen Augen sehr praktisch, denn das Display wirkt auf mich sehr dunkel.

Bei den Messergebnissen ist sich das GlucoMen READY einig mit meinem FreeStyle mini, sodass es an dieser Stelle nichts zu meckern gibt. Ich sage das deshalb, weil im Augenblick mein FreeStyle mini für mich als Referenzsystem bei den Blutzuckerwerten dient.

Zubehör
Da das Messgerät die schon angesprochene Kunststoffhülle hat, fällt in diesem Fall die obligatorische kleine Tasche als Zubehör weg. Außer der Kassette – die 10 Messstreifen enthält – liegen dem Messgerät noch die benötigten Lanzetten, eine gedruckte Bedienungsanleitung und ein Diabetes-Tagebuch bei.

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Fazit
Naja, was solch ich sagen, die Idee eines All-in-One Messgerätes ist an sich sehr gut, allerdings hat die Umsetzung noch Verbesserungspotenzial. Wer aber ohne Beleuchtung vom Messstreifen leben kann und zartere Finger hat als ich, erhält hier ein brauchbares Blutzuckermessgerät. Etwas Sorge bereitet mir aber die Schiebemechanik mit den zwei Kunststoffhüllen, denn ich bin mir nicht sicher, wie lange das reibungslos funktioniert.

Da mich das eingebaute Lanzetten-System nicht besonders überzeugt hat, würde ich es bei einer neuen Version vom GlucoMen READY sogar ganz rauslassen. Denn ich selber nutze zum Beispiel das Blutzuckermessgerät FreeStyle mini von Abbott, aber ein Lanzetten-System einer anderen Firma, denn das Lanzetten-System von meinem Gerät ist nicht so gut. Hingegen ist das Messgerät der anderen Firma im Augenblick für mich nicht ideal. Durch den so gesparten Platz könnte das Messgerät entweder kleiner werden oder man könnte die Bedienung etwas anwenderfreundlicher gestalten.

Und sollte es wirklich irgendwann eine Version 2 vom GlucoMen READY geben, dann bitte eine Beleuchtung, sowohl für den Messstreifen als auch für das Display, einbauen.

Was sind eure Erfahrungen mit dem GlucoMen READY?

Bin sehr auf eure Kommentare gespannt!

Kostenlose Diabetes Software SugarBook – wie geht es in der Zukunft weiter?

Diabetes Software SugarBook Web-AppVorgeschichte
Vor etwas mehr als 10 Jahren habe ich die erste Version meiner kostenlosen Diabetes Software SugarBook ins Internet gestellt. Damals ging ich davon aus, dass man in 10 Jahren, also heute, wahrscheinlich keine Software mehr benötigt. Meine ganze Hoffnung beruhte darauf, dass die Medizin schon eine Lösung für Typ-1 Diabetiker finden würde. Gut, diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt, trotz der zum Teil guten Ansätze aus der Forschung. Was bleibt, ist das Warten und die Hoffnung, dass es vielleicht in den nächsten 10 Jahren endlich eine Lösung geben wird. Besonders auf die nervigen Unterzuckerungen kann ich sehr gut verzichten.

Situation
Das bedeutet aber auch, dass meine schon etwas in die Jahre gekommene Diabetes Software SugarBook weiterhin ihren Nutzen hat. Allerdings hat sich die Technik, auf der SugarBook zum Einsatz kommt, deutlich gewandelt. Waren es früher ausschließlich der PC und das Notebook, auf denen SugarBook genutzt wurde, heißen die aktuellen Herausforderungen Tablet und Smartphone. Auf einem aktuellen Tablet mit Windows 8 funktioniert SugarBook sogar noch, aber der Einsatz auf dem Smartphone ist momentan nicht möglich.

Lösung
Also einfach mal schnell eine mobile Version erstellen, und schon ist das Problem gelöst. Und da wird es dann doch etwas schwieriger. Denn wenn ich ein SugarBook für Android erstelle, funktioniert es nur dort und nicht auf einem iPhone oder Windows 8 System. Um eine SugarBook-Version zu erstellen, die auf allen Systemen nutzbar ist, habe ich mich entschlossen eine Web-App zu erarbeiten. Eine Web-App ist eine Browser-basierende Softwarelösung, die auf allen Systemen funktioniert, wo ein Browser installiert ist. Sprich, die Web-App SugarBook wäre dann auf einem iPhone genauso nutzbar, wie auf einem Android-Smartphone oder auf einem Blackberry und so weiter.

Herausforderung
Klingt gut, ist es auch, muss aber trotzdem erst mal programmiert werden. Erschwerend kommt hinzu, dass SugarBook als kostenfreie Lösung von mir in der Freizeit erstellt wird. Und deshalb habe ich mich aktuell dazu entschlossen, alle meine Energie in diese mobile Lösung zu investieren. Das bedeutet aber auch, dass die aktuelle PC-Version von SugarBook keine Veränderung in den nächsten Monaten erfahren wird. Ob es danach eine Kombination aus Desktop-Version und mobiler Version geben wird, weiß ich aktuell noch nicht. Eventuell ist die Web-App so gut, dass sie die alte Desktop-Version komplett ablösen kann. Ich lasse mich da mal überaschen.

Danke
An dieser Stelle möchte ich mich auch bei den vielen tausend Nutzern von SugarBook für die über die Jahre entstandene Treue bedanken. Ich hätte vor 10 Jahren nicht damit gerechnet, dass heute so viele Diabetiker SugarBook nutzen. Dieser positive Zuspruch, den ich in den letzten Jahren von Ihnen für SugarBook erhalten habe, war und ist der Antrieb das Projekt SugarBook weiterzubetreiben, auch wenn ich aus Zeitgründen nicht immer alle Ihre und meine Ideen realisieren kann bzw. konnte.

Informationen
Wann genau es mit der Web-App-Version von SugarBook losgeht bzw. eine erste Version zum ausprobieren verfügbar ist, kann ich im Moment noch nicht sagen. Ich werde aber in den nächsten Wochen anfangen, die Web-App zu entwickeln, und über den Stand der Entwicklung hier in meinem SugarBook-Blog berichten. Alle, die sich für den kostenlosen Newsletter eingetragen haben, erhalten natürlich auch eine entsprechende Nachricht, wenn es was Neues zu berichten gibt.

Unterstützung
Wer das Projekt SugarBook Web-App finanziell unterstützen möchte, kann das sehr gerne machen, ich bin für jede Unterstützung dankbar. Alle benötigten Informationen dazu finden Sie im Programm SugarBook oder erhalten Sie auf Anfrage direkt von mir per E-Mail.

Was denkt Ihr, werden wir in 10 Jahren noch Diabetes Programme benötigen?

Zwei unterschiedliche Hersteller von Blutzuckermessgeräten haben das gleiche Problem

Blutzuckermessgerät OneTouch Verio IQ und FreeStyle InsuLinxDiese Tage staunte ich nicht schlecht. Erst stolperte ich durch einen puren Zufall über einen Bericht im Spiegel, in dem auf eine Rückrufaktion des Blutzuckermessgerätes „OneTouch Verio IQ“ und „OneTouch Verio Pro“ aufmerksam gemacht wurde. Einen Tag später erhalte ich ein Einschreiben der Firma Abbott, in dem mir dringend empfohlen wird, dass ich die Software von meinen FreeStyle InsuLinx via Internet aktualisieren soll.

Problem
Moment mal, zwei unterschiedliche Messgeräte und zwei unterschiedliche Hersteller. Auf der einen Seite die Firma Abbott und auf der anderen Seite die Firma LifeScan (Johnson & Johnson). Aber beide Anbieter haben das gleiche Problem mit extrem hohen Blutzuckerwerten. Beide Hersteller teilen mit, dass es bei Blutzuckerwerten von 1.024 mg/dl (56,8 mmol/l) oder höher entweder zu einer Geräteabschaltung oder zu falschen Angaben kommen kann. Die Geräteabschaltung scheint allerdings nur beim „OneTouch Verio IQ“ zu erfolgen. Die anderen Messgeräte melden eventuell „nur“ falsche Werte zurück. Beide Fehlervarianten sind nicht gerade prickelnd.

Mhm, da haben beide Hersteller wohl den gleichen Lieferanten, soweit es um das Innenleben der Messgeräte geht. Wie auch immer, beide Hersteller betonen, dass bisher aber noch kein Patient aufgrund der möglichen Fehlerhaftigkeit der Messgeräte zu Schaden gekommen ist und der Austausch bzw. die Aktualisierung der Software nur als reine Vorsichtsmaßnahme dient.

Problemlösung
Während die Firma LifeScan die zwei betroffenen Messgeräte konsequent direkt kostenfrei austauscht, stellt die Firma Abbott nur eine Anleitung ins Internet, wie man sein Messgerät FreeStyle InsuLinx selbst aktualisieren kann. Das benötigte Micro-USB-Kabel zum verbinden mit dem PC gehört zum Lieferumfang des Messgerätes. Für den Download des Updates benötigt man zusätzlich eine Internetverbindung. Wer das alles hat, kann anhand der 9-seitigen Anleitung sein Messgerät Schritt für Schritt aktualisieren.

Mag sein, dass dieser mögliche Fehler nur sehr selten auftreten wird, denn wie oft wird man diesen unglaublich hohen Wert messen, aber es ist schon sehr interessant, wie die beiden Hersteller versuchen, das Problem aus der Welt zu schaffen. Auch ist die Informationspolitik interessant zu beobachten. Während ich über die Aktion von LifeScan – wie schon erwähnt – nur durch den Bericht im Spiegel erfahren habe, hat die Firma Abbott mich schriftlich per Einschreiben informiert. An dieser Stelle sei nur erwähnt, dass beide Hersteller meine E-Mail-Adresse haben.

Kontakt
Betroffene LifeScan-Nutzer von „OneTouch Verio Pro“ und „One Touch Verio IQ“ wenden sich an die gebührenfreie Telefonnummer: 0800-5895283 oder 0800-7077007 (Montag – Freitag von 08:00-16:30 Uhr)

Nutzer des FreeStyle InsuLinx finden hier die erwähnte Anleitung für das Softwareupdate. Alternativ können Nutzer sich auch an die folgende gebührenfreie Telefonnummer wenden: 0800-1844289 (Montag – Freitag von 08:00-17:00 Uhr)

Mein Fazit
Wenn man den direkten Austausch der Firma LifeScan mit der Informationspolitik von der Firma Abbott kombiniert, dann hätten wir in meinen Augen den perfekten Ablauf. Da der Bericht vom Spiegel aus dem März 2013 stammt, darf reichlich spekuliert werden 🙂 ob der ein oder andere hier etwas unglücklich agiert hat beim Informieren der Nutzer.

Wie sind eure Erfahrungen bei dieser Austauschaktion?

Quelle: Spiegel

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