Accu-Chek Blutzuckermessgeräte im direkten Vergleich: Aviva Connect gegen Aviva Nano

Heute möchte ich allen Diabetikern unter Euch zwei Blutzuckermessgeräte aus dem Hause Roche Diabetes Care im direkten Vergleich vorstellen. Zum einen handelt es sich um das Accu-Chek Aviva Connect und zum anderen um das Accu-Chek Aviva Nano. Ein wenig verraten die Namen der beiden Blutzuckermessgeräte schon, was das Besondere am jeweiligen Messgerät ist. Aber was das im Detail ist und was die beiden Messgeräte noch eint oder voneinander unterscheidet, sage ich Dir im folgenden Beitrag.

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Wie sehen die beiden Accu-Chek Blutzuckermessgeräte aus?

Accu-Chek BlutzuckermessgeräteBeide Messgeräte sind recht kompakt und stecken in einem schwarzen Kunststoffgehäuse. Das Nano Gehäuse ist etwas runder gehalten, was es für mich angenehmer in der Hand liegen lässt als das Connect. Das Connect hat eine spürbare Kante am Gehäuse, was für mich dann immer etwas minderwertig oder lieblos wirkt. Zusätzlich besitzt das Nano an der unteren Gehäuseseite eine leichte Gummierung, die das Messgerät noch griffiger macht und ein versehentliches Aus-der-Hand-Rutschen verhindert. Allerdings hat diese Gummierung, die sich auch über drei Schalter des Messgerätes zieht, einen kleinen Nachteil. Und zwar leiert diese Gummierung nach einer gewissen Zeit an den Schaltern aus. Bei meiner intensiven Nutzung zum Beispiel ist die Gummibeschichtung nach rund einem halben Jahr fertig.

Auf dem Bild kann man im Vergleich den Zustand nach einem halben Jahr sehen. Zwar lässt sich das Messgerät trotz der ausgeleierten Gummierung noch bedienen, aber die Schalter funktionieren nicht mehr so gut wie am Anfang. Dieses Problem hat man beim Aviva Connect auf keinen Fall, da das gesamte Gehäuse eine glatte Fläche ist. Allerdings flutscht einem das Messgerät deshalb auch rasch aus der Hand, besonders dann, wenn man sehr trockene Hände hat.

Wie einfach ist die Bedienung der Blutzuckermessgeräte?

Accu-Chek BlutzuckermessgeräteBeide Messgeräte, das Aviva Connect sowie der Aviva Nano, verfügen über drei Schalter und über eine monochrome Anzeige, welche die Messwerte mit heller Schrift auf dunklem Hintergrund darstellt. Allerdings unterscheiden sich die Bedienkonzepte der beiden Messgeräte deutlich. Kann ich beim Nano einfach mit den Vorwärts- und Rückwärts-Tasten direkt meinen letzten Messwert erreichen und anzeigen lassen, muss ich das Connect erst einschalten, dann auf meine Daten gehen, um dann endlich über den Menüpunkt Tagebuch meinen letzten Messwert zu sehen.

Mich nerven solche unnötigen Extra-Schritte, keine Ahnung, warum man die einfache Art vom Nano nicht im Connect übernommen hat. Einen Pluspunkt kann das Messgerät Connect allerdings doch noch machen, denn es gibt die letzten 4 Messergebnisse in einer Liste aus. Das gibt einem natürlich auf einen Blick eine gute Übersicht über die letzten Messergebnisse. Beim Nano hingegen klickt man sich nacheinander durch die einzelnen Messergebnisse. Die Einfachheit des Nano kombiniert mit der Liste vom Connect wäre für mich die Ideallösung.

Beide Blutzuckermessgeräte liefern auf Wunsch die Durchschnittswerte Deiner Blutzuckerwerte über 7, 14, 30 oder 90 Tage. Dabei gibt es dann auch noch die Möglichkeit der Unterscheidung zwischen den Messergebnissen insgesamt, oder nur vor der Mahlzeit oder nach der Mahlzeit. Das Markieren der Messergebnisse geht bei beiden Messgeräten gleich gut und schnell.

Wie gut lassen sich die Displays ablesen?

Accu-Chek BlutzuckermessgeräteBeide Displays lassen sich abhängig von der Umgebungshelligkeit gut bis sehr gut ablesen. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird es auf beiden Displays schwierig, das Messergebnis abzulesen. Aber ansonsten ist die Ablesbarkeit ausgezeichnet – auch nachts. Das LCD-Display im Connect hat eine höhere Auflösung, so lassen sich auch Animationen darstellen. Das hat aber auch den Nachteil, dass es mitunter etwas verwaschen aussieht, wenn das Display des Connect auf eine andere Information umschaltet.

Dieses Problem hat der Nano nicht, denn dort ist die Auflösung nicht ganz so fein. Deshalb gibt es auch keine Animationen, die einem zum Beispiel mit einem sich bewegenden Teststreifen signalisieren, dass man doch jetzt den Teststreifen in das Messgerät einführen soll. Ich persönlich brauche diese Animationen nicht, mir reichen die festen Symbole im Nano, die – wenn das Messgerät auf Interaktion des Nutzers wartet – einfach blinken. Deshalb finde ich persönlich die kräftigere und schnellere Darstellung des Nano besser.

Bei dem Thema Batterieverbrauch ist der Connect wiederum etwas besser als der Nano. In der Zeit, in der ich beide Messgeräte benutzt habe, bzw. das Connect auch noch aktuell nutze, hielt das Connect doppelt so lange mit den 2 Lithiumbatterien vom Typ 2032 durch. Ich tippe mal darauf, dass das Display im Connect einfach etwas stromsparender ist.


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Wie schnell komme ich an meine Blutzuckerwerte?

Accu-Chek BlutzuckermessgeräteBeide Messgeräte nutzen die gleichen Teststreifen und benötigen nur eine kleine Blutmenge von 0,6 µl, um damit nach rund 5 Sekunden Deinen Blutzuckerwert anzuzeigen. Während das Aviva Nano 500 Messwerte mit Datum und Uhrzeit speichert, kann sich das Aviva Connect sogar 750 Messergebnisse merken. Die Messergebnisse können beim Nano via Infrarot-Schnittstelle zu einer kompatiblen Software übertragen werden. Dafür wird dann aber noch ein Infrarot-Adapter (Accu-Chek Smart Pix) benötigt, der im Handel rund 25,- Euro kostet.

Für das Connect steht eine spezielle Diabetes-Management-App – die Deine Messwerte optisch aufbereitet – kostenlos zur Verfügung. Zudem können die Messwerte vom Connect auch noch an ein Onlineportal übermittelt werden, damit man sich die Werte mit seinem Arzt zusammen anschauen kann. Allerdings ist diese kostenlose App erst ab einer Android-Version 4.3 oder höher nutzbar.

Wenn Du wissen möchtest, ob Dein Smartphone kompatibel ist mit der Connect App, dann kannst Du das auf dieser Seite überprüfen. Leider hat mein Smartphone nur die Android-Version 4.2.1 installiert und deshalb konnte ich die App bisher noch nicht ausprobieren. Ein paar Informationen zur App und Bewertungen anderer Nutzer findest Du hier.

Tipp: Accu-Chek Messgerät einfach mal kostenlos testen

Wenn Du Dich für das Aviva Connect oder das Aviva Nano interessierst und es kostenfrei ausprobieren und am Ende natürlich auch behalten möchtest, dann kannst Du Dich auf der Accu-Chek-Internetseite registrieren. Nach der Registrierung bekommst Du dann wenige Tage später das gewünschte Messgerät zugesendet. Bitte beachte aber, dass die Firma Roche bedauerlicherweise immer nur ein Messgerät pro Anschrift kostenfrei zur Verfügung stellt – muss man jetzt nicht unbedingt verstehen, da sie eigentlich mit den Streifen ihr Geld verdient.

Und wenn Du diese Option nutzt, dann bestell Dir auch gleich die kostenlose Gummihülle zumindest für das Aviva Connect dazu. Damit ist das Connect deutlich griffiger und zusätzlich auch noch gegen eventuelle Abstürze besser geschützt. Die kostenfreie Gummihülle gibt es auch für das Aviva Nano.

Neben dem üblichen Zubehör, wie eine Tasche für den Transport des Messgerätes, 10 Teststreifen und eine Gebrauchsanweisung, liegt jedem Messgerät auch die Accu-Chek Fastclix Stechhilfe bei. Jene Stechhilfe, die ich in einem älteren Beitrag zu einer der besten Stechhilfen, die es meiner Meinung nach aktuell für Diabetiker gibt, gekürt habe. Sollte Dir also das Messgerät eventuell doch nicht zusagen, dann ist vielleicht die Fastclix Stechhilfe der Volltreffer für Dich. Immerhin kostet diese kostenlose Dreingabe im Internet rund 18,- Euro, wenn man sie einzeln erwerben möchte.

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Fazit

Unterm Strich erhältst Du mit beiden Blutzuckermessgeräten ausgezeichnete Systeme, die Deinen Blutzucker zuverlässig messen. Wer gerne eine einfache Datenübertragung nutzen möchte, ein App-Fan ist und ein aktuelles Smartphone sein Eigen nennt, wird wohl mit dem neueren Aviva Connect etwas mehr anfangen können. Das Aviva Connect und das Aviva Nano haben Vor- und Nachteile, die sich aber in etwa ausgleichen. Lediglich die nach einer gewissen Zeit und intensiver Nutzung aus leiernde Gummierung über den Schaltern vom Nano ist etwas nervig.

Beide Messgeräte haben in der Zeit, in der ich sie bisher genutzt habe, immer zuverlässig funktioniert und meinen Blutzucker gemessen. Das Nano hatte ich 2 Jahre in Nutzung und das Connect nutze ich seit Juni 2015. Das Aviva Connect nutze ich zurzeit in Verbindung mit dem FreeStyle Libre, um meine täglichen Kontrollmessungen zu machen, oder wenn das Libre nicht zur Verfügung steht.

Obwohl ich jetzt aktuell den Connect nutze, ist mein persönlicher Favorit bei diesem Vergleich trotzdem das Nano. Zum einen empfinde ich das runde Gehäuse mit der leichten Gummierung als angenehmer. Zum anderen gefällt mir persönlich die Menüführung vom Nano deutlich besser, weil ich dort schneller (mit nur einer Betätigung einer Taste) meinen letzten Blutzuckerwert sehen kann. Allerdings musste ich das Nano bei meiner intensiven Nutzung ungefähr alle 6 Monate ersetzen, weil die Gummierung dann so ausgeleiert war, dass die Bedienung der Tasten nicht mehr so einfach funktionierte. Ein Problem, was ich beim Connect nicht habe, und deshalb nutze ich auch aktuell dieses Messgerät.

Update am 06.03.2022
Seit knapp 4 Jahren nutze ich als Blutzuckermessgerät das Accu-Chek Guide. In folgendem verlinkten Beitrag habe ich meine Erfahrungen mit dem Accu-Chek Guide und der Stechhilfe FastClix für Euch zusammengefasst.

3 Antworten auf „Accu-Chek Blutzuckermessgeräte im direkten Vergleich: Aviva Connect gegen Aviva Nano“

  1. Ein Ausprobieren des Accu-Chek connect brachte mir nur negative Ergebnisse.
    Die Verbing zum meinem Smartphone etablierte sich, erkennbar an dem Haken der
    Bluetooth Verbindung auf dem „connect“. Dann aber Zusammenbruch der Verbindung.
    Ein Neuaufbau verlangte doch ein erneutes Eingeben der Pin, weil neu generiert.
    Dazu jumpt man durch das Handymenue. Wenn das nicht in der knapp bemessenen
    Teit passierte, schaltete das „connect“ ab mit der Folge keiner hergestellten Verbindung.
    Im Ergebnis konnte keine Verbindung zu de rinstallierten App mysugr hergestellt werden.

    Ein weiterer Versuch das Gerät per USB-Kabel an einen Computer anzuschließen und
    die Daten auszulesen hat bei mir auch zu keinem Erfolg geführt.
    Ich konnte auf das „connect“ zugreifen, jedoch das Ausführen der Start.html schlug immer fehl.
    Der Versuch alles von dem connect-Laufwerk auf den Computer zu kopieren brachte mehrere
    Fehler, so funktionierte halt nichts im Datenaustausch zu einem Windows 7 System mit 64 bit.

    Die Daten habe ich auf dem connect auch nicht als eine Datei gefunden und mußte diese manuell
    mit Anzeigen und selber auf dem Handy und dem Computer eingeben.

    So hatt eich mir das nicht vorgestellt.

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